Ein Stadttaubemanagement bedeutet im wesentlichen, Stadttauben als streunende, versorgungsabhängige Haustiere anzuerkennen, diesen geschützte Räume in Form von offenen Taubenschlägen anzubieten, in welchen artgerechtes Futter angeboten und Geburtenkontrolle vorgenommen wird. Über 180 Städte in Deutschland haben ein Stadttaubenmanagement, manche bereits über 20 Jahre (z.B. Augsburg, Tübingen). Es gilt als einziges nachhaltiges Konzept, um die Stadttaubenproblematik (Verunreinigung,Tierleid) wirkungsvoll zu verringern. Eine Umfrage von 2021 ergab, dass kommunale Trägerschaft ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Konzeptes ist.

Stadttauben sind Haustauben. Sie sind ein und dieselbe Art (Columbia Livia var. urbanica), und zählen somit zu den domestizierten Haus/Nutztieren. Sie stammt ab von der wilden Felsentaube (Columbia livia) und wurde vom Menschen durch Zucht über 10000 Jahre genetisch zur Zwecken der Nutztierhaltung verändert. Eine „Verwilderung“ oder Anpassung an das unbetreute Leben in der Stadt hat nicht stattgefunden, auch wenn dies vielfach behauptet wird. Die Stadttaube befindet sich in der selben Lage wie Strassenhunde oder -katzen, ist verwahrlost und aufgrund der Domestikation versorgungsabhängig.  Ihre Lebensdauer ist unnatürlich kurz (ca 3 Jahre) und bis 90% der Jungtiere sterben an Auszehrung bevor sie das Erwachsenenalter erreichen. Wie alle domestizierten Haustiere ist die Vermehrung völlig ausser kontrolle, ein Stadttaubenpaar schafft bis zu 7 bruten im Jahr. Daher sind Tötungsmassnahmen wie vergiften, bejagen usw. wirkungslos.

Der Mensch hat vor über 10000 Jahren die wilde Felsentaube zur Fleisch- und Eiergewinnung zum Haustier domestiziert. Bis in die 1980er Jahre war es üblich, zur Selbstversorgung Tauben auf Dachböden und in Volieren zu halten. Besonders in der Stadt war auf Grund des Platzmangels beliebt, Tauben unter dem Dach zu halten. Als dies im Zusammenhang mit der industriellen Massentierhaltung aus der Mode kam, wurden die vormals betreuten Tiere oft sich selbst überlassen. Im städtischen Raum gibt es immer Essenreste und vor allem die Häuser, welcher der Haustaube als Nachfahrin der Felsentaube als Ersatz für Felsen dienen, denn sie halten sich gern in der Höhe auf. Auch macht es Sinn, dass sie wie alle streunenden Haustiere die Nähe der Menschen suchen und ausserdem die ursprünglichen „Taubenorte“ also Dachböden, aufsuchen. Ausserdem fehlt der Stadt/Haustauben der Mechanismus des Greifzehs, welchen anderen Vogelarten ermöglicht, auf Ästen in Bäumen zu schlafen.

Ein Fütterungsverbot sorgt für eine höhere Sterberate unter den Küken und Jungtieren. Da Verhungern ein schmerzhafter, qualvoller Tod ist, verstösst ein (isoliert angewandtes) Fütterungsverbt gegen das Tierschutzgesetz. Kombiniert mit offenen Taubenschlägen können Fütterungen im Umfeld dieser kontraproduktiv und lokale Fütterungsverbote sinnvoll sein.

Weil in 95% dieser Fälle aktive Brut vorhanden ist und auch erwachsene Tiere sich sehr gut verstecken, eingesperrt werden und qualvoll verenden. Stadt/Haustauben haben eine angezüchteten Brutzwang und ihr Brutverhalten ist losgelöst von Jahreszeit oder „natürlichkeit“, wie bei jedem domestizierten Tier. Beim Verschliessen von Öffnungen sind Verstösse gegen Art. 20a Grundgesetz, § 1 Tierschutzgesetz sehr wahrscheinlich.
Erforderlich ist eine tierschutzgerechte Vergrämung, welche wir kostenfrei anbieten.

Unser Ziel, ein professionelles Stadttaubemanagement in Flensburg zu etablieren, wird schneller erreicht, je mehr Menschen sich einbringen und dieses KOnzept einfordern. Nebst den obligatrischen Spenden und tatkräftiger Mithilfe sind es vor allem Informationen, die wertvoll sind; die Meldungen von besiedelten Dachböden, entstandenen Kosten bei einer Fassadenreinigung sowie jegliche Beobachtungen im Zusammenhang mit Tauben. Im Zweifel meldet Euch einfach, wir freuen uns über Eure Kontaktaufnahme.